Infektiöse Komplikationen
Infektiöse Komplikationen hängen mit der Verwendung bestimmter Blutprodukte menschlichen Ursprungs bei der Behandlung von Hämophilie A zusammen. Früher war die Übertragung von Viren (HIV, Hepatitis B und C) eine schwere Komplikation bei der Behandlung von Hämophilie A. Dank der Einführung von wirksamen Verfahren zur Virusinaktivierung in den späten 1980er Jahren konnte dieses Risiko jedoch deutlich verringert werden.
Immunologische Komplikationen
Diese Komplikationen hängen mit der Immunisierung der Patienten während einer Behandlung mit Faktor-VIII-Konzentraten zusammen. Bilden sich Antikörper, so neutralisieren diese den Faktor VIII und machen ihn binnen nur weniger Minuten unwirksam. In einem Drittel der Fälle sind diese Antikörper nur vorübergehender Natur und bilden sich innerhalb von wenigen Tagen oder Wochen zurück. Andere bestehen in einer mehr oder minder großen Anzahl fort. Sind Faktor-VIII-Antikörper im Körper vorhanden, so ist der Einsatz anderer therapeutischer Lösungen erforderlich.
Osteoartikuläre Komplikationen
Diese Komplikationen werden durch häufige Hämarthrosen verursacht, die zu einer progressiven funktionellen Beeinträchtigung und zu mechanischen und entzündlichen Schmerzen führen. Diese Beeinträchtigungen treten manchmal sehr früh auf und können bereits in der Kindheit entstehen.